Unser neuer Vorstand nach Neuwahl:
Vorsitzender Gerd Kästel
Tel. 0365 51335055 oder 015234154836
Stellvertreter Gerd Lösche
Tel. 0365 8007474
Schatzmeister/in Jürgen Schulz / Sonja Klein
Tel. 0163 8336245 / 036603 238911
Wir bringen uns aktiv mit ein
Unser Vorstand von der SHG "STEHAUF" hat in den letzten Jahren nie die Ziele unseres Bundesverbandes aus den Augen verloren.
Wegweisend war Stehauf Gera beim ersten Bundesweiten Amputationstreffen im OVZ- Villingen Schwenningen beteiligt.
Gerade das erste Treffen zeigte deutlich wo wir bisher stehen und welche Aufgaben noch vor uns liegen.
Von allen Amputierten wurde damals die schlechte Schaftqualität bemängelt. Weitere Punkte waren der MRSA/MRE Krankenhauskeim, durch den viel zu viele
Menschen leider ungerechtfertigt ihre Beine verloren haben. Festgestellt wurde das Reha Konzepte bei Amputierten Menschen kaum funktionieren. Die Sonderparkgenehmigung benötigt wie in Frankreich
Schweden jeder Amputierte Mensch.
Auf Einladung 2012 im Gesundheitsministerium in Berlin konnten weitere wichtige Fragen angesprochen werden, jedoch blieben viele Fragen bis 2012 unbeantwortet.
Als besondere Anregung an unseren Bundesverband, war vor über sieben Jahren die PEER- Beratung für Amputierte Menschen Bundesweit mit einzuführen, welche als Projekt über Thüringen und Sachsen
mit der Berufsgenossenschaft BGW und dem Trägerverein Assistance ins Leben gerufen wurde.
Die Ziele unseres Bundesverbandes mit zu unterstützen:
- Amputationsregister erstellen lassen: dies fehlt nach zwei Weltkriegen in Deutschland seit über
50 Jahren
- Grundlagenstudie nach Präventionsvorgaben
Für diese Bitte sind starke Partner in der Politik, Wirtschaft, Berufsgenossenschaften, Krankenkassen sowie unser aktiver Bundesverband mit seinen Mitgliedern erforderlich.
Mit den Besten Grüßen
Vorstand Stehauf Thüringen
Gera, den 09.09.2015
OTZ 14. Dezember 2018
Selbsthilfegruppe „Stehauf“ sieht das Gesundheitsministerium in der Pflicht. Es forciert eigene Projekte.
Selbsthilfegruppe „Stehauf“ für Arm- und Beinamputierte. Von links: 1. Vorsitzender Gerd Kästel, 2. Vorsitzender Gerd Lösche und Schatzmeister Jürgen Schulz. Schatzmeisterin Sonja Klein, konnte leider bei dem Treffen nicht dabei sein.
Foto: Christiane Kneisel
Gera/Pösneck. „Nach zwei Weltkriegen fehlt immer noch ein Amputationsregister in Deutschland. So könnten alle Beteiligten wie Ärzte, Sanitätshäuser und Hilfsmittelhersteller eine sichere Planungsübersicht erhalten. In Schweden beispielsweise funktioniert das gut“, sagt Gerd Kästel, 1. Vorsitzender der Selbsthilfegruppe (SHG) „Stehauf“ Gera. Wie oft er schon auf dieses Manko hingewiesen hat, weiß er nicht. Aber er weiß, dass alle Mitglieder des Geraer Vereins enttäuscht vom Gesundheitsministerium sind, das bisher keine wirklichen Verbesserungen für amputierte Menschen in Deutschland auf den Weg gebracht hat.
„Und auch bei der Schmerz- und Traumaverarbeitung Amputierter steht Deutschland immer noch ganz am Anfang“, so Kästel. Das hänge auch damit zusammen, dass die Betroffenen im Vergleich zu Diabetikern eine relativ kleine Gruppe sind. „Da ist die Bereitschaft, Geld zu investieren, nicht sehr groß“, merkt er kritisch an. Auch hier wäre ein landesweites Amputationsregister, für das es übrigens zu DDR-Zeiten schon Ansätze gab – sehr hilfreich.
Zumindest die Vereinsmitglieder setzen sich intensiv mit dm Trauma-Thema auseinander und entwickeln dazu eigene Projekte. Für 2019 ist beispielsweise dazu ein Vortrag mit Filmvorführung vorgesehen. Die SHG ist zudem gefragter Partner bei Beratungen von frisch Amputierten – und sorgt für die regelmäßige Weiterbildung von Mitgliedern für diese sogenannten Peer-Beratungen. „So viele Beratungen in Krankenhäusern Thüringens wie in diesem Jahr hatten wir noch nie.“, erzählt Gerd Kästel. Er selbst hatte 20. „Das Trauma ist bei jedem frisch Amputierten überhaupt das Wichtigste, was verarbeitet werden muss. Geschieht dies schnell und gut, kann der Betroffene viel besser wieder sein Leben meistern. Ansonsten bleibt er oft ein Leben lang in psychiatrischer oder psychologischer Behandlung.“, erklärt Gerd Kästel. Zudem gebe es kaum Möglichkeiten, wie derartige Blockaden im Körper gelöst werden könnten. „Das schaffen höchstens sehr gute Psychologen, aber die Schulmedizin ist dazu noch nicht in der Lage.“ Eine Grundlagenstudie nach Präventionsvorgaben würde gegen die Spätfolgen nach Amputation bundesweit einheitliche Möglichkeiten schaffen, die Lebensqualität bis in hohe Alter abzusichern. Gleichfalls fehlen Amputierten-Spezial-Sprechstunden in jedem Bundesland.
Überhaupt fühlen sich Betroffene im Alltag oft benachteiligt. „Wir sind vielfach eingeschränkter als andere Behinderte“, beschreibt Kästel. „Das beginnt im Schwimmbad. Ein Rollstuhlfahrer bekommt die entsprechende Kabine. Der Amputierte müsste eine kleine Kabine nutzen. Dort sind die Sitze aber viel zu kurz, um sich hinzusetzen geschweige denn eine Prothese anzuziehen.“ Und eine Regelung wie in Frankreich, auch Unterschenkel- und Oberschenkel amputierte Menschen mit einer Sonderparkgenehmigung auszustatten, bleibt Deutschland den Betroffenen bisher ebenfalls schuldig.“
Für die Arbeit vor Ort würde der SHG „Stehauf“ vor allem eines helfen, ein Vereinshaus in Gera als zentraler Anlaufpunkt. Momentan hat der Verein „Stehauf“ sein Domizil in der Pension Müller in Pösneck bei Wünschendorf.
Christiane Kneisel / 14.12.18
Z0R0161510530